Montag, 30. August 2010

Berlusconi rettet Dolce Vita

Der libysche Machthaber Muammar al-Gaddafi erklärt bei Italien-Aufenthalt 200 jungen Damen den Islam. Dazu ließ der Mann mit der Sonnenbrille sein Harems-Zelt in Rom aufbauen und spendierte die für die religiösen Rituale notwendigen Kleidungsstücke, die im Abendland unter dem Namen "durchsichtige Schleier" bekannt sind und hier vorwiegend über Erotik-Kataloge vertrieben werden. 30 reinrassige Berberhengste, die mit ihm 1. Klasse über das Mittelmeer geflogen sind, unterstützen inzwischen den alt gewordenen Machthaber bei seiner Missionierung Italiens, die schon in höchsten Kreisen Früchte getragen hat: Auch Berlusconi habe schon seit seinem ersten Besuch vor vier Jahren ein Zelt nach Gaddafis Vorlage anfertigen lassen, das seitdem im Garten seiner Villa stehe, heißt es in wohl unterrichteten Kreisen der römischen Schickeria. Die jungen Dinger, die leicht bekleidet um das Anwesen des Mannes mit der berühmtesten Besetzungs-Coach Italiens streichen, hätten endlich so etwas wie ein Dach über dem Kopf, aber wenig Freude, denn Berlusconi kriegt von fremden Hengsten einen Ganzkörper-Nesselausschlag, für den er sich aber noch zu jung und zu gut in Schuss fühle. Deshalb sei es ziemlich einsam in diesem Zelt und langweilig, weil zu allem Überdruss aus religiösen Gründen nur "Al Shazeera"  und "Rete 4"  gesehen werden darf. Zwar sei Rete 4 wenigstens in italienischer Sprache, aber immer nur Berlusconi auf der Mattscheibe! Das sei  Langeweile pur -  wie  das mitternächtliche Treiben auf dem Langhaar-Berber im hinteren Teil des Zeltes. Und über das lustige Toupet, das er in der Öffentlichkeit trägt, im Zelt aber abnimmt und sorgfältig auf seine ordentlich gefalteten Stützstrümpfe legt, lache ein kluges Mädchen genau  einmal.
Die Nachhilfe in Sachen "Dolce Vita" ist aber nicht billig. Milliarden (und auch Italien hat auf Euro umgestellt!) sollen deshalb die nächsten zwanzig Jahre an Gaddafi fließen. Und der braucht das Geld, denn auch in Libyen hat diese strikte Einhaltung religiöser Gepflogenheiten ihren Preis, und wenn das Öl mal nicht mehr fließt, muss eben etwas anderes Schmieriges her: Berlusconi, eben.

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