Montag, 2. August 2010

Außerirdische sind längst unter uns

Wissenschaftler wie Dimitar Sasselov glauben: Außerirdische sind längst unter uns. Versteckt in schattigen Nischen. Und sie drehen rechts herum, also falsch herum, bis in die letzte graue Zelle, sagen sie. Eine fremde Lebensform. Und daran werden wir sie erkennen - vor der Kühltheke von ALDI: Linksdrehender Joghurt ist Gift für sie. Sie brauchen stattdessen den außerirdischen, den probiotischen. Wer hier mit glühenden Augen zugreift, ist nicht von dieser Welt. Jetzt hilft nur noch die Flucht - und die hilft nicht. Denn wer anders gepolt ist, tickt falsch und versteht alles falsch- und flieht deshalb auch anstatt zu bleiben, wo der Pfeffer steht - für 3,49 das Döschen. Und so laufen sie vor uns davon und landen vor unserer Haustür, weil jemand, der vor uns davonrennt zwangsläufig dort landen muss, wenn ihm das Verwechseln von links und rechts inkarniert ist . Da steht nun das Fremdwesen vor uns, und wir verfluchen uns dafür, dass wir die Schwelle unseres Hauses nicht mit linksdrehendem Joghurt eingepinselt haben. Freundlichkeit hilft jetzt auch nicht weiter, denn gib so jemandem die Hand und du hast sie los und den ganzen Arm gleich mit. Auch küssen ist der falsche Ansatz: Die Nase müsste dran glauben, und wir würden nie mehr frei durchatmen können.
Doch sie sind wunderschön - außerirdisch schön, eben, haben lange blonde Haare. Und das wirre Zeug, das sie reden, lässt auf ein wunderbares Geheimnis schließen, das ihnen innewohnt. Nur deshalb sind wir bereit, unseren Planeten mit ihnen zu teilen.

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