Jetzt ist es raus - und es war das bestgehütete Geheimnis der Deutschen: Deutsche haben in der Masse keine Ahnung von Finanzgeschäften und verstehen nichts von Geldanlagen. Und kaum ist dies publik geworden (in der Nacht vom 19. auf den 20. Mai), haben Headhunter aus aller Welt auf Maschinen nach Deutschland gebucht und werden im Laufe des Tages hier einfallen. Und ihr Angriff aufs Tafelsilber unseres Volkes wird nicht mehr abzuwenden sein. Zuviel Geld ist zu verdienen, und aus diesem Grund kann Kopfjäger auch massive Gegenwehr nicht mehr von ihrem blutigen Handwerk abschrecken.
Auch nicht ihre Auftraggeber, denn die sind verzweifelt, eine Stimmung, die Vermittlungsprovisionen in schwindelnde Höhen katapultiert hat. Denn händeringend wird in den Banken frisches Blut für die Chefetagen gesucht. Weil eine furchtbare Weisheit sich wieder einmal bewahrheitet hat: Wenn die ursprünglich so wunderbar ahnungslosen - und dafür hochbezahlten - Neuen nur fünf Jahre in ihrem Job sind, werden sie von dem Wissen versaut, das sie sich - unrechtmäßig! - dabei aneignen. Doch wem der Bauch durch den Kopf verstellt ist, muss in diesem Metier, das wie kein anderes bauchbestimmt ist, zwangsläufig Fehler machen, Fehler, die schnell das ganze System zum Abschmieren bringen können.
Und jetzt diese Botschaft: ein ganzes Volk von Ahnungslosen. Das verspricht eine reiche Ernte. Und es wird der Kampf um die Sahnestückchen: die 64jährige Bäuerin im Odenwald beispielsweise, die selbst das Milchgeld vom Enkelsohn abrechnen lassen muss, weil sie es seit ihrer massiven Gicht nicht mehr an den Fingern abzählen kann.
Frisch gedruckte Rote Listen haben die besten der Hunter schon im Reisegepäck. Darauf ganz oben ein Polizist aus Detmold, von dem lange schon bekannt war, dass er Strafzettel nur deshalb nicht ausstellte, weil er das Wechselgeld nicht herausgeben konnte aber "stimmt so" zu sagen an dieser Stelle völlig unüblich ist - wegen der Gefahr der Beamtenbestechung. Wo blieben nur unsere Instinkte, stöhnt jetzt ein mancher der Hunter, das hätte hellhörig machen müssen, und lange schon hätte man das Geschäft machen können und - die Bankenwelt hätte wohl möglich gerettet werden können.
Aber das straffe System von Schläfern, im Volksmund "die Penner" genannt, verhinderte in Deutschland lange seine Aufdeckung. Nur wenige Eingeweihte wussten davon. Einer der wenigen: Ackermann. Nur durch die kurzen Gespräche mit seinem Oberparkwächter konnte der größte Banker der Welt sein geschwürartig sich ausbreitendes Wissen soweit überkompensieren, dass er bleiben konnte, was er war: größter Banker der Welt, nämlich.
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