Sonntag, 28. Februar 2010

St. Blasien und die anderen im Kirchenchor

Der Missbrauchsskandal der katholischen Kirche: Es ist die Scheinheiligkeit, die uns abstößt, noch mehr als das Verbrechen selbst, das schlimm genug ist - in jedem (Einzel)Fall.
Aber diese Kaste, die von Berufs wegen Selters predigt und Messwein trinkt, schon immer - zumindest seit es Selters gibt - sie verhöhnt geradezu ihr Programm, das doch heißt "das Kreuz vorantragen" statt sich unter jenen zu verstecken, die, zu guten oder wenigstens besseren Menschen zu bekehren, man doch angetreten ist - auf Teufel komm raus.
Aber sind nicht noch armseliger als unsere Politiker Priester, die die Schwächen "ihrer Schäfchen" plötzlich auch für sich selbst proklamieren - wie die anderen die Schwächen "ihres Stimmviehs"?
So haben wir aber nicht gewettet. Gut zu sein, Vorbild zu sein, das Richtige, ja selbst das ethisch Richtige zu tun - dafür werden sie von uns bezahlt - gut bezahlt. Bei Nichterfüllung oder gar Zuwiderhandlung droht Abmahnung und Rauswurf.
So geht's Business!
Und was gar nicht geht, ist diese salbungsvolle Version von "Eine-Krähe-hackt-einer-anderen-kein-Auge-aus" der Oberpriester der deutschen Katholen, die so geht, aber erst in diesem katholischen Singsang 80jähriger Hohepriester Übelkeit erregt: "Nun, mein Sohn, Schlimmes ist Dir widerfahren, dürfen wir Dir seelischen Beistand leisten?" Und warum wundert uns nicht eine Sekunde, dass dieses Angebot dem Kinderficker galt und nicht etwa dem Kind? Weil da oben zwar ein vergebender nachsichtiger Gott aber kein liebender über allem hockt?
Oder weil unser Generalverdacht stimmt, immer und immer wieder und ausschließlich stimmt?: In unsere Institutionen, die wir geschaffen und mächtig gemacht haben, das Edelste, Klügste und Beste unserer Art zur Wirkung kommen zu lassen, in die wir deshalb unsere Edelsten, Klügsten und Besten glaubten gesendet zu haben, hat sich doch immer nur eine Sorte Mensch wie Krebs ausgebreitet: der geldgeile Machthungrige. Oder, um es etwas tiefer zu hängen: Der Mensch, den nur sein eigener Wohlstand und sein persönlicher Einfluss interessiert. Siehe "Dornenvögel" siehe "Schröder", die politische Marke.
Und nur damit lässt sich erklären, dass in solchen Institutionen das Verwerfliche häufiger anzutreffen ist als außerhalb solcher Machtzentren.
Was übrigens auch für die Kaste jener gilt, für die wir arbeiten. Und für die Kaste jener, die unsere Arbeitnehmerrechte vor diesen vertreten soll.

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